Manchmal geht's schnell - sogar in Südafrika

Da bin ich schon wieder...

Nur Stunden nach dem ich meinen letzten Artikel gepostet habe, hat sich mein Leben um 180° (mindestens!) gedreht. Denn... ich bin seit Sonntag wieder in Deutschland.

Hier also die Ereignisse seit Montag Mittag im Schnelldurchlauf:

Auf dem Weg aus dem Büro ins Bolt (Billig-Uber) erhalte ich die Nachricht: Das BMZ bittet alle weltwärts-Entsendeorganisationen sich um die baldige Rückreise der Freiwilligen zu kümmern. Schock! Wie man in meinem letzten Post lesen kann, habe ich damit sowas von überhaupt nicht gerechnet. Ich konnte es auch erstmal gar nicht glauben.

Abends dann Krisensitzung mit unserem Mentor Thomas. Da hatten wir plötzlich wieder Hoffnung. SageNet würde, wenn wir denn wollten (was natürlich der Fall war), versuchen, nochmal mit dem BMZ zu verhandeln, warum es uns gerade in solch einer ungewöhnlichen Situation wichtig ist, weiter unsere Projekte zu unterstützen. Währenddessen bekam ich schon von einigen anderen Freiwilligen mit, die schon Flüge für die nächsten Tage hatten.

Den nächsten Tag (den ich eigentlich eh Home Office hatte) verbrachte ich also mit einer Freundin, die nur noch zwei Tage hatte mit Bummeln und am Meer. Gegen Mittag dann die Nachricht: auch wir müssen gehen! Irgendwie hatte ich es schon geahnt. Trotzdem war ich natürlich am Boden zerstört und völlig fertig. Der restliche Tag kam mir wie eine Ewigkeit und viel zu kurz gleichzeitig vor. Er beinhaltete Souvenirs kaufen, Alkohol und viele viele Tränen.

 

 

 

 

Jedoch entschloss ich mich dazu die nächsten Tage nochmal so richtig auszunutzen. Gemeinsam mit verschiedenen Freunden wanderte ich nochmal die schönsten Strecken den Tafelberg hoch und runter, besuchte Kirstenbosch (den botanischen Garten), schaute den Sonnenuntergang am Strand und 

 

den Sonnenaufgang leider nicht vom Lion's Head (weil dieser leider brannte) aber vom Signal Hill an, verabschiedete mich noch von den Mitarbeitern, die ich noch trotz Corona-Home Office sehen konnte, traf nochmal einige Freunde auf Bier und Wein, hatten einen

 

 

wunderschönen Surftag in Muizenberg und anschließend einen für unsere WG typischen Braai mit meinen Lieblingsgerichten und natürlich noch Frühstück in meinen zwei Lieblingscafés in Obz. Irgendwann des Nachts sortierte ich gefühlt die Hälfte meiner Sachen aus, um sie zu spenden. Erstaunlicherweise hatte ich aber trotzdem ganze 16.5kg mehr als auf dem Hinflug?!

 

 

Am Samstag ging es dann nochmal ganz klassische mit einem für uns organisierten (Minibus-)Taxi an den Flughafen, wo wir unsere 100 Taschen aufgaben und uns verabschieden mussten.

 

Das war's...

Mein erster Flug ging aber nur nach Johannesburg, wo wir einige der anderen Sage-Freiwilligen trafen. Auf dem zweiten und längsten Flug saßen wir zum Glück alle nah beieinander und das riesige und super moderne Flugzeug war komischerweise recht leer, obwohl eigentlich jegliche Flüge nach Europa restlos ausgebucht waren. Trotzdem hatten wir angenehm viel Platz und ich habe die längste Zeit des Fluges schlafend verbracht. Anscheinend habe ich in den letzten 7 Monaten gelernt, in jeder Situation, Position und bei jedem Lärmpegel zu schlafen.

Angekommen in London warteten ganze 10h Wartezeit auf uns. Zum Glück trafen wir im Laufe der Zeit fast alle Sage-Freiwilligen nochmal, sodass wir die Zeit im leeren Flughafen wenigstens zusammen überstehen konnten. Und wir hatten echt nochmal Spaß!

Aus mir unerklärlichen Gründen war der Flug nach Frankfurt leider ausgebucht, obwohl ich wenn ich mich nicht ganz arg verzählt habe nur knapp 30 Leute einsteigen sehen habe. Vielleicht war es ein sehr sehr kleines Flugzeug. Oder die British Airways Mitarbeiterin etwas inkompetent. Oder ich ihr einfach zu unsympathisch. Deswegen flog ich nach Düsseldorf, wo der Flughafen noch leerer war als in London. Dies nutzten wir aus und zwangen dem Flughafen-Personal unsere (zwar nur oberflächliche) gute Laune auf.

Und wenige Stunden später war ich schon wieder in meinem (alten) Zuhause.

Da ich ja, wie in meinem vorherigen Blogpost schon vermutet habe ich jetzt unheimlich viel Zeit die Ereignisse der letzten Monate sehr detailliert hier festzuhalten. Immer das Positive sehen!