Eine Woche in Kapstadt

Angekommen! Naja noch nicht so richtig, aber ich lebe nun schon seit einer ganzen Woche in Kapstadt. Aber von Anfang an:

 

Am Montag den 2. September 2019 um 18:45 ging es los! Nach einem schoenen letzten Fruehstueck morgens und dann auch wirklich alles eingepackt war, ging es sehr sehr puenktlich zum Flughafen nach Frankfurt. Beim Check-In bekam ich nochmal kurz einen kleinen Schock, da der British Airways Mitarbeiter mir sagte, ich haette kein Visum? Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass er aus irgendeinem Grund dachte, ich braeuchte ein Visum fuer GB, wo ich aber ja nur umsteigen musste.

 

ein letzter Blick auf Frankfurt

 

Nach dem Abschied ging es durch die Sicherheitskontrolle, bei der ich fuer mein Handgepaeck ganze 6! Kisten und bestimmt 15min zum Wiedereinpacken brauchte. Und dann ging es endlich los, wenn auch erst mal nur nach London. 

Im Landeanflug hatte ich eine wunderbare Aussicht ueber die ganze Stadt!

 

In London angekommen habe ich dann endlich die anderen (leider nur 3) SageNetties Anni, Helena und Leonie getroffen. Um 21:40 sollte es weitergehen, aufgrund von Wartungsarbeiten hatten wir aber ueber eine Stunde Verspaetung, wodurch den Flug ganz locker noch bekommen haben, obwohl wir uns im Labyrinth Heathrow erstmal ganz schoen verlaufen haben. Am (richtigen!) Gate angekommen, haben wir dann festgestellt, dass das ganze Gerenne umsonst war, weil wir eh noch eine Stunde rumsitzen mussten.

 

Der Flug war wie Fluege halt so sind: eng, unbequem, lang; im Endeffekt aber ganz gut, weil wir kaum Turbulenzen hatten und ich sogar etwas schlafen konnte. In Kapstadt wurden wir mit einer wundervollen Aussicht auf die Berge und die Stadt begruesst.

Endlich wieder festen Boden unter den Fuessen wurden wir von Thomas (unserem Mentor) und seinem Sohn Nelson abgeholt und sind erstmal ins Sage-Buero gefahren. Dort hatten wir die naechsten zwei Tage mit Thomas und Tambo (von Sage SA) Einfuehrungen in alle moeglichen Themen und eine kleine Ralley durch unseren Stadtteil Observatory (oder Obz).

Auch wenn wir vom Flug alle ein Bisschen fertig waren, haben wir den ersten Abend gleich genutzt und haben eins der vielen Restaurants und Bars in Obz ausprobiert, was wirklich super schoen war. Spaeter hat uns ein Freund von Anni noch mit dem Auto Kapstadt bei Nacht gezeigt, was wirklich beeindruckend war, das tolle Panorama kommt auf den Fotos nicht im Geringsten rueber.

Am zweiten Abend (Mittwoch) haben wir dann bei uns im Hostel mit unseren Vorfreiwilligen und allen moeglichen anderen Leuten, die irgendeine Verbindung zu Sage haben, gebraait (Braai=Grillen, wobei hier eher das Beisammensein und nicht das Essen im Vordergrund steht). Es gab sehr leckeres Essen, neben viel Fleisch zum Glueck auch Gemuese, Teigtaschen, Couscoussalat, Pap (Maisbrei),...

 

Am naechsten Morgen war ich dann zum ersten Mal mit Jona (meinem Vorfreiwilligen) bei der Arbeit. Wir fuhren mit dem Taxi (= Minibus, in den min. 15 Leute passen (nach oben sind da keine Grenzen vorhanden) und der zu einem bestimmten Ziel faehrt aber nicht unbedingt immer die gleiche Strecke, wie ich heute morgen feststellen musste. Wenn man nicht wie ich bei einem Taxi Rank einsteigt, stellt man sich einfach an die Strasse und wartet bis eins vorbeifaehrt. Wenn man Glueck hat versteht man was der Assistent des Fahrers aus dem Fenster ruft und winkt dann das hoffentlich richtige Taxi zu sich. Das Aussteigen funktioniert aehnlich: kurz Bescheid sagen bzw. schreien oder einfach laut "thank you, thank you, thank you" rufen und schon ist man am Ziel angekommen.) Im Buero angekommen wurde mir erstmal alles gezeigt und ich allen vorgestellt. Da grade ein Gast vom World Economic Forum, welches grade in Kapstadt tagt, da war, habe ich mit ihr eins der zwei Gartencenter gezeigt bekommen. Wir sind also in das Township Nyanga gefahren. Auf dem Weg zum Garten habe ich schon mal einen kleinen Einblick bekommen und die beruehmten Smilies (gebraaite Schafskoepfe, angeblich eine Spezialitaet) gesehen. Nach einem kurzen Rundgang ging es dann aber auch schon wieder ins Buero zurueck und dann mit dem Bus nach Hause ins Hostel. Zum Abendessen waren wir bei einem Restaurant, welches uns schon empfohlen wurde, weil man dort typisches Suedafrikanisches Essen (falls es das ueberhaupt gibt?) bekommt. Wir hatten eine Auswahl an verschiedenen Gerichten mit Bohnen, Kuerbis, Spinat..., was wirklich sehr lecker war. Abends kam dann noch Janina, eine andere Freiwillige, an und zusammen mit ein paar deutschen Studenten, die auch grade im Hostel wohnen, waren wir dann noch Billiard spielen, auch wenn wir da alle nicht soo sonderlich begabt sind.

 

 

Freitag sollte dann eigentlich mein zweiter Arbeitstag sein, da allerdings ein shut down (eine Art Streik) angekuendigt war, bei dem die Strasse, die mich zur Arbeit bringt, gesperrt werden sollte, wurde das auf Montag verschoben und Helena und ich haben den Tag anders genutzt. Zunaechst waren wir in einem der vielen Cafes in Obz fruehstuecken und haben dann ihr neues Haus, wo noch unsere Vorgaenger wohnen, besucht.

 Danach wollten wir endlich mal raus aus Obz und in die Stadt fahren, da wir allerdings noch nicht so viel Orientierung hatten, sind wir einfach mit einem Uber dorthin gefahren, wo wir dachten, dass das Zentrum ist. Dort sind wir dann einen sehr touristischen Markt gelaufen und haben uns einen grossen Park angeschaut. Weil auf der Partymeile Long Street logischerweise tagsueber kaum was los war, sind wir dann aber doch lieber wieder ins Hostel gefahren, wo wir dann noch gekocht haben.

 

Am naechsten Morgen sind wir dann endlich aus dem zwar schoenen, aber doch recht engen Hostel in unsere Wohnungen gezogen. Ich teile mir ein riesen Zimmer mit Leonie in einem super schoenen Haus, im Zentrum von Obz. Natuerlich mussten wir erstmal einen Grosseinkauf machen und uns mit etwas Essen eindecken.

Das Wetter war super (31 Grad trotz Winter), also waren wir nicht wie eigentlich geplant mit Thomas wandern, sondern sind mit dem Zug (der sich auch deutlich von der Deutschen Bahn unterscheidet, aber sehr unterhaltsam sein kann) an den Strand nach Muizenberg gefahren, wie gefuehlt jeder andere Mensch, der sich in Kapstadt aufhaelt.

Der Strand ist echt super schoen und das Wasser auch gar nicht so kalt, weswegen wir ein paar mal schwimmen waren. Zum Mittagessen wollten wir uns dann eigentlich einen typischen Gatsby holen (eine Art Baguette gefuellt mit Pommes und allem moeglichen Weiterem), da das aber schon aus war, gab es halt Pommes mit Essig in (Toast)Brot. War aber eigentlich ganz gut.

Abends waren wir dann noch alle zusammen bei einer Magic Show von Nachwuchszauberern, die aber groesstenteils echt sehr gut waren und noch was Trinken.

 

Sonntags haben wir dann Touriprogramm gemacht und sind mit dem Hop-on-Hop-off-Bus gefahren, wobei wir mal einen ganz guten Ueberblick ueber die verschiedenen Teile Kapstadts bekommen haben. Zum Mittagessen waren wir auf dem Oranjenzicht Market und haben uns durch die Koestlickeiten durchprobiert.

 

Weil das Wetter wie am Vortag wieder super war, haben wir dann noch einen Stopp am Strand vom Camps Bay gemacht und wollten eigentlich den Sonnenuntergang anschauen, der dann jedoch sehr unspektakulaer war. Abends bin ich dann muede ins Bett gefallen und habe super geschlafen.

Am Montag musste ich dann das erste Mal alleine mit dem Taxi fahren, war aber kein Problem. Ich wurde zwar etwas verwundert angeschaut als ich eingestiegen bin, aber daran werde ich mich wohl gewoehnen muessen. Auf der Arbeit gibt es noch nicht so viele Aufgaben fuer mich, wodurch ich aber erstmal meine Arbeitskollegen besser kennenlernen kann. Langweilig wird mir hier bestimmt nicht und ich bin schon sehr gespannt was in den naechsten Tagen noch so auf mich zukommt!


Auch wenn dieser Post eine Woche zu spät kommt, vielen Dank fuers Lesen! Der naechste Eintrag folgt bald:)